Morris, wo bist du?

 

 

Das erste authentische Buchkapitel, handelnd von den Wundern fremdländischer Länder und von der faszinierenden Geschichte der Insel Rhodos; im Hintergrund einige Millionen Schmetterlinge, die sich in der blauen Luft schaukeln. - Der Autor unterbricht die Aufzeichnung der Reisechronik und führt statt dessen bittere Klage über die Unfähigkeit seines Heimatlandes, die Bibel für den Fremdenverkehr auszuwerten.

 

Drei Tage lang lümmelten wir in den Deckstühlen an Bord des Stolzes der israelischen Handelsmarine, der SS »Jerusalem«. Am dritten Tag weckten uns laute Freudenschreie, die auf dem ganzen Schiff widerhallten: »Land! Land!«

Vor uns, geheimnisvoll von Morgennebel umhüllt, tauchten die Umrisse der Insel Rhodos auf, von deren märchenhafter Schönheit uns viele Passagiere verzückt erzählt hatten. Es sei etwas absolut Einmaliges, sagten sie. Überwältigendes Panorama. Ewiger Sonnenschein. Billige elektrische Bügeleisen. Ein Traum.

Geistig waren wir auf die Landung seit langem vorbereitet. Gleich als wir in See stachen, hatte uns das Schwarze Brett eine gemeinsam mit den Inselbehörden organisierte Tour zu einem landschaftlichen Weltwunder angekündigt, zum »Tal der Millionen Schmetterlinge«. Die Routiniers unter uns, die das schon kannten, erinnerten sich mit träumerischen Augen an die unübersehbaren Mengen der buntfarbigen Geschöpfe mit ihren hauchzarten Flügelchen... und wie sie im Sonnenschein glitzerten... und wie sie sich vom azurnen Himmel abhoben... und welch einen unvergeßlichen Anblick sie boten...

Kaum hatte die »Jerusalem« Anker geworfen, als sie auch schon von einer Unzahl eingeborener Motorboote umschwärmt war, die danach lechzten, uns an Land zu bringen.

Ich beugte mich über die Reling und winkte einen der Bootsmänner herbei, einen stämmigen alten Seebären mit blitzenden Augen. Eingedenk der Ermahnung, die mir die Eule Lipschitz mitgegeben hatte, erkundigte ich mich im voraus nach dem Fahrpreis:

»How much? Wieviel? Combien?«

»Cinquecento!« rief der Alte zurück.

»Hahaha!« Ich stieß ein selbstbewußtes Lachen aus und ließ mich durch meine mangelnden Italienischkenntnisse nicht einschüchtern: »Sechstausend Lire und keinen Peso mehr!«

»Gut.« Mit überraschender Schnelligkeit gab der Alte nach. Wir torkelten den Laufsteig hinunter und sicherten uns einen Platz in der Nähe des Lenkrades.

Der Seebär wartete geduldig, bis sein Kahn überfüllt war und zu kentern drohte. Dann warf er den Motor an. Dröhnend und prustend begann der Weg über die dreihundert Meter, die uns vom Ufer trennten. Zufällig betrug auch die Stundengeschwindigkeit des Motorboots dreihundert Meter. Das benützte der Alte, um uns mit der Geschichte der Insel Rhodos vertraut zu machen, wobei er sich gleichzeitig dreier Sprache bediente. In einsprachiger Notübersetzung lauteten seine Mitteilungen ungefähr wie folgt:

»Vor langer Zeit waren wir von den Römern besetzt. Dann waren wir von den Byzantinern besetzt, die so lange blieben, bis uns die Moslems besetzten. Dann besetzten uns die Johanniter. Sie bauten Rhodos zu einer Festung gegen die Türken aus, konnten aber nicht verhindern, daß wir schließlich doch noch von ihnen besetzt wurden. Nämlich von den Türken. Nach den Türken kamen die Italiener. Und was taten die Italiener? Sie besetzten uns. Allerdings waren wir dann eine Zeitlang wieder von den Türken besetzt, bis die Italiener zurückkamen. Dann kamen die Deutschen, dann kamen die Griechen, und dort halten wir jetzt.«

Auf unsre Frage nach der besten aller bisherigen Besetzungen kratzte sich der alte Seebär den Hinterkopf und meinte, daß es da eigentlich keine großen Unterschiede gäbe. Hauptsache, man wäre besetzt und bliebe von der Unabhängigkeit verschont, die doch nur höhere Steuern brächte. Gegen den derzeitigen Zustand hätte er schon deshalb nichts einzuwenden, weil er selbst von Griechen abstamme. Seine Söhne hingegen seien Türken. Es könne sich aber auch umgekehrt verhalten - bei diesem ständigen Hin und Her von Besetzungen wüßte man das nie so genau. Dann schilderte er uns in kurzen Worten die Wichtigkeit der besetzten Insel in neuerer Zeit: Zum Beispiel sei hier im Jahre 1948 der Waffenstillstand zwischen den Arabern und den verdammten Juden unterzeichnet worden. Wir machten den alten Seebären schonend darauf aufmerksam, daß wir den letztgenannten zugehörten, worauf er sich mit der glaubwürdigen Erklärung entschuldigte, daß er uns auf Grund unserer gutturalen Sprechweise für verdammte Araber gehalten hätte.

Unter derlei munteren Gesprächen wurde unser Boot schließlich an Land gezogen und vertäut. Die Erlebnishungrigen unter uns sahen sich außerstande, auf den versprochenen Charterautobus zu warten, der uns zum »Tal der Millionen Schmetterlinge« bringen sollte. Wir hielten Ausschau nach einem Taxi.

Der Chauffeur bemühte sich, den Fahrpreis auf unsre Begeisterungsfähigkeit abzustimmen:

»Sie dürfen diese Fahrt um Himmels willen nicht versäumen«, beschwor er uns. »Es würde Ihnen den Rest Ihres Lebens leid tun. Touristen aus der ganzen Welt, darunter die berühmtesten Botaniker, Ornithologen, Lepidopterologen und Gynäkologen kommen eigens hierher, um das Tal der Millionen Schmetterlinge zu sehen...«

So feilschten wir noch eine Weile fort, bis wir endlich, erschöpft und schweißgebadet, in dem klapprigen Fahrzeug verstaut waren und losrumpelten. Der Fahrer tat das Seine, um unsere Erwartungen ins Maßlose zu steigern. Wir würden, so sagte er, ein übernatürliches Naturphänomen zu sehen bekommen, das in der ganzen Welt kein Gegenstück besäße und von dem nur Gott allein wisse, wie es überhaupt zustande gekommen sei. Einer bestimmten wissenschaftlichen Theorie zufolge strömten die Bäume dieser Gegend zur Blütezeit ein ganz besonderes Aroma aus, das die liebestrunkenen Schmetterlinge vom Weiher anlockte, bis sie, zu fast schon undurchdringlichen Wolken geballt und alle Regenbogenfarben spielend, das ganze Tal erfüllten.

Als wir dem Wagen entstiegen, fieberten wir vor Erregung. Dicht vor uns ragte ein Berg mit einem gewundenen Fußpfad auf, der durch einen großen Wegweiser gekennzeichnet war: »300 m zum Tal der Millionen Schmetterlinge.« Der Fahrer empfahl uns, Distanz zu halten, damit die Schmetterlinge nicht über uns herfielen. Wir schlugen seine feige Warnung in den Wind. Das heißt, wir hätten sie in den Wind geschlagen, wenn es einen Wind gegeben hätte. Es gab aber keinen Wind. Es war drückend heiß und vollkommen windstill. Nun, das focht uns nicht an. Wir begannen den Aufstieg.

An einer Biegung des engen Wegs erwartete uns ein Mann mit einer imposanten Armbinde, der sich als offizieller, von der Regierung entsandter Führer vorstellte. Wir verhielten uns ablehnend, aber er bestand darauf, uns zu führen - auch als wir ihm erklärten, daß wir nichts zahlen würden.

»Zahlen?« fragte er erstaunt. »Wer spricht von zahlen.« Da wir rein menschlich gegen den Mann nichts einzuwenden hatten, ließen wir ihn mitgehen. Er setzte sich sofort an die Spitze und begann - offenbar selbst aufs tiefste beeindruckt - die Schönheiten der Gegend zu lobpreisen: »Zur rechten Hand - ja, dort, folgen Sie meiner Armbewegung - dort sehen Sie einen Wald. Links schäumt ein Bach dahin. Entlang dieses Baches führt der Weg, den wir jetzt gehen. Darüber das berühmte Blau des berühmten Himmels von Rhodos... « Nachdem wir eine halbe Stunde gestiegen und von unserem Führer auf alle verborgenen Wunder der Natur hingewiesen worden waren, raffte sich ein weibliches Mitglied unserer Gruppe zu einer Frage auf:

»Wann bekommen wir endlich die Schmetterlinge zu sehen?«

Zufällig standen wir gerade vor einem Wegweiser mit der Aufschrift »800 m zum Tal der Millionen Schmetterlinge«. Unsere Blicke richteten sich scharf auf den Führer. Er meinte, daß wir uns keine Sorgen machen sollten - wahrscheinlich hätten sich die Schmetterlinge ins Innere des Tals zurückgezogen.

»Aber wenn Sie müde sind, können wir umkehren«, fügte er hinzu.

»Umkehren?« klang es ihm höhnisch entgegen. »Umkehren und keine Schmetterlinge sehen? Los, gehen wir!«

Die Steigung wurde immer stärker, die Hitze immer drük- kender. Verbissen kletterten wir weiter und bemühten uns, keine Nervosität zu zeigen.

Der Schreiber dieser Zeilen hat in seinem ereignisreichen Leben mehrere Wälder gesehen und in jedem von ihnen mehrere Schmetterlinge; wenn auch nicht Millionen von ihnen, so doch mehr als einen. Und gerade hier, gerade in diesem weit hingestreckten Wald, sollte es keinen einzigen Schmetterling geben?

Sogar dem Führer schien das allmählich aufzufallen. Er trat in immer kürzeren Intervallen an die zunächststehenden Bäume heran, schüttelte sie und ließ dazu den Begattungsruf der Schmetterlingsweibchen hören, wie ihn die Eingeborenen auf Rhodos von den byzantinischen Besatzungstruppen gelernt hatten. Aber er fand keine Abnehmer.

»Wollen wir nicht doch umkehren?« fragte er schließlich mit drängender Stimme und einem Ausdruck von animalischer Furcht in den Augen.

Wir ließen ihn nicht im Zweifel, daß wir keinen Schritt zurück tun würden, ohne die von der Regierung bindend zugesagten Schmetterlinge gesehen zu haben.

Wortlos erkletterte der Mann einen spitz emporragenden Felsblock und ließ seinen Arm bis zur Schulter in einer oben befindlichen Spalte verschwinden. Nach einer Weile vergeblichen Wühlens zog er ihn wieder hervor.

»Was ist denn heute los«, brummte er mißmutig. »Hier hat's doch immer einen gegeben... mit weißen Streifen... Morris!« brüllte er in die Spalte. »Morris!«

Nichts geschah. Reglos, stumm und vorwurfsvoll umstanden wir den Führer. Wir waren etwa zehn Kilometer von unsrem Taxi entfernt. Die Atmosphäre ließ deutlich Zeichen von Spannung erkennen.

Sie lockerte sich jäh, als eine Gruppe von Ausländern, halb tot vor Erschöpfung, den schmalen Pfad heruntergewankt kam. Einige von ihnen brachten ein aufmunterndes Keuchen hervor:

»Es ist jede Mühe wert. Es ist einfach phantastisch. Man muß es gesehen haben.«

Damit wankten sie weiter.

Der Führer warnte uns, daß wir noch gut die Hälfte des strapaziösen Wegs vor uns hätten. Wir ließen uns nicht abschrek- ken und klommen aufwärts.

Schweißgebadet erreichten wir den Gipfel. Und da, gleißend im Sonnenlicht, lag das Tal der Verheißung! Satte, grüne Triften, von farbenprächtigen Blumen durchwirkt, rauschende Baumwipfel, ein linder, kühler Wind, alles, alles...

»Wo sind die Schmetterlinge?!« brüllten wir ohne jede Verabredung im Chor.

Unvermittelt warf der Führer die Arme hoch und setzte in weiten Sprüngen zur Flucht an. Glücklicherweise befand sich in unsrer Hintermannschaft ein bewährter Rugbyspieler, der ihn mit einem fliegenden Tackling zur Strecke brachte.

»Die Schmetterlinge sind schon schlafen gegangen«, ächzte der überwältigte Regierungsbeamte. »Oder vielleicht haben sie heute in einer anderen Gegend zu tun.«

Dann langte er mit zitternder Hand in seine Hemdtasche und zog einen toten Schmetterling hervor.

»Hier... das... so sehen sie aus«, stotterte er. »Einer wie der andre. Wenn man einen gesehen hat, hat man alle gesehen...«

Wir besichtigten das Exemplar. Es war ein gut entwickeltes Männchen mit braunen Flügeln und einer Andeutung von gelb an den Spitzen. Der linke Flügel war leicht lädiert.

Ich fragte den Führer, wie viele Touristen jährlich die Insel besuchten. Er schätzte, daß es allein während der Schmetterlings-Saison mindestens eine Million sein müsse.

Ich dankte ihm und schnitzte mit meinem Taschenmesser folgende Inschrift in den Stamm des nächsten Baumes:

 

WANDERER, KOMMST DU NACH SPARTA, VERKÜNDIGE DORTEN,

DER LETZTE RHODOS-SCHMETTERLING STARB, DA NOCH BYZANZ HIER REGIERT.

 

Als unsrem Führer innewurde, daß wir ihn nicht zu lynchen planten, gewann er seine Haltung zurück und wollte mit der ganzen Geschichte plötzlich nichts zu tun haben. Niemand, so beteuerte er, hätte die leiseste Ahnung, warum dieses Tal das »Tal der Millionen Schmetterlinge« hieß. Kein einziger Schmetterling sei hier jemals gesichtet worden. Wahrscheinlich brächen sie schon auf dem Weg hierher zusammen.

Jetzt wollten wir wenigstens wissen, warum das Tal so auffallend schmetterlingsfrei wäre? Wie sei das zu erklären? Durch DDT? Durch ein andres Vertilgungsmittel? Wie?

»Ich weiß es wirklich nicht«, murmelte der Ärmste.

»Meine einzige Erklärung ist, daß ein Schmetterling, selbst wenn er sich einmal in der Zeit hierher verirrt, gleich wieder wegfliegt, weil er sich langweilt...«

Aus humanitären Erwägungen gaben wir ihm ein Trinkgeld. Er begann haltlos zu schluchzen. So etwas war ihm noch nie passiert, seit es das Tal der Millionen Schmetterlinge gab...

Auf dem Rückweg versuchten wir, ein paar Fliegen oder Moskitos stellig zu machen. Nicht einmal das gelang uns. Am meisten jedoch erbitterte uns die Erinnerung an jene Lumpenbande, deren schurkische Vorspiegelungen uns auf halbem Weg ins Tal der Millionen Schmetterlinge weitergetrieben hatten...

An einer Wegbiegung kam uns eine schwitzende Gruppe ausländischer Touristen entgegen.

»Wie sind die Schmetterlinge?« riefen sie erwartungsfroh schon von weitem.

»Phantastisch!« antworteten wir. »Millionen von ihnen! Unübersehbare Mengen in den tollsten Farben! Hoffentlich habt ihr Stöcke mit, falls sie über euch herfallen...«

Auf allen vieren erreichten wir unser Taxi. Der Führer hatte die lange Wartezeit ausgenützt, um mit anderen Touristengruppen mehrere Abstecher zur »Höhle der heulenden Geister« zu machen. Was die Schmetterlinge betraf, so erklärte auch er sich für unzuständig.

»Wie soll ich wissen, ob es sie gibt oder nicht?« meinte er achselzuckend. »Ich war noch nie in diesem idiotischen Tal.«

Erst jetzt fiel uns auf, daß dieses Tal genauso idiotisch gewesen wäre, wenn es dort zufällig Schmetterlinge zu sehen gegeben hätte. Oder ist das vielleicht eine Beschäftigung für erwachsene Menschen, Schmetterlinge anzuglotzen? Ausgerechnet Schmetterlinge?

Eine Bitte an den geneigten Leser:

Der geneigte Leser möge nicht etwa glauben, daß ich ihm diese Schmetterlingsgeschichte in sarkastischer Absicht erzählt habe. Wenn es ein Land auf Erden gibt, das für die diversen Tricks des Fremdenverkehrs aufrichtige Bewunderung hegt, dann ist es unser kleines, armseliges Israel. Im Grunde sind wir ganz ähnlich dran wie Rhodos. Besäße Rhodos auch nur ein paar mittelgroße Pyramiden, so könnte es auf die Erfindung von Schmetterlingen glatt verzichten. Erfindungsgeist ist das Salz der Armen. Ausländische Besucher nach Italien zu locken, wo man auf Schritt und Tritt mit Statuen von Michelangelo zusammenstößt, ist keine Kunst. Auch versteht es sich von selbst, daß man in die Schweiz fährt, um auf ihren schneebedeckten Bergeshängen dem Skisport zu obliegen. Gar nicht zu reden von Frankreich mit seinem betörenden Gleichgewicht von Kathedralen und Restaurants.

In Israel hingegen werden Statuen, Schnee, Kathedralen und Restaurants auf eine geradezu sträfliche Weise vernachlässigt.

Auch wer kein Querulant ist, muß ernsthaft bemängeln, daß man bei uns noch nie den geringsten Bedacht auf die Erfordernisse des Fremdenverkehrs genommen hat. Jahrhundertelang saßen Griechen und Römer in unserm Land - und was haben sie hinterlassen, um es zu einem lohnenden Reiseziel für das Ehepaar Ginsberg aus der Bronx zu machen? Nichts als ein paar schäbige Säulen in Caesare und einen Marmorkopf mit abgebrochener Nase in Sakalon. Gewiß, laut biblischem Protokoll pflegte Samson durch die Straßen dieser Stadt zu schlendern. Aber was hilft uns das, wenn das offizielle Fremdenverkehrsamt bis heute vergebens nach des Esels Kinnbak- ken sucht, mit denen er damals, als er noch Haare hatte, die Philister zu Brei schlug... Wirklich, wir wollten uns ein Beispiel an den Schmetterlingen von Rhodos nehmen. Sie führen uns so recht vor Augen, was wir alles nicht tun, um die touristischen Attraktionen auszuwerten, die dem Land der Bibel innewohnen.

 

KOMMEN SIE INS SONNIGE ISRAEL!

 

ist schon die einfallsreichste Propaganda, zu der sich unsere Werbeplakate aufschwingen. Dabei würde uns die Bibel so anziehende Texte ermöglichen wie:

 

SIE DURCHQUEREN TROCKENEN FUSSES DAS ROTE MEER, WENN SIE IN ELAT WASSERSKI FAHREN!

 

Oder diesen, mehr für den männlichen Typ:

 

ANGLER - AUF NACH JAFFA!

DIE WALFISCHE WARTEN!

JEDER SEIN EIGENER JONAS!

 

Oder warum steht die Sonne nicht wenigstens einmal wöchentlich über Gibeon still, wie sie es für Josua im Krieg gegen die Amoriter mit größter Bereitwilligkeit getan hat? Das wäre doch eine Sensation:

 

LASSEN SIE SICH IN DER SONNE VON GIBEON BRÄUNEN!

24 STUNDEN STILLSTEHENDER BETRIEB!

NEU! EINMALIG! UNÜBERTROFFEN!

 

Aber woher denn. Auch in diesen Dingen hat Israel auf keine Unterstützung zu rechnen. Die Sonne bleibt nicht für eine Minute über Gibeon stehen, die Walfische sind in ruhigere Gewässer übersiedelt und schlucken keine Propheten mehr (sondern überlassen sie der Meteorologie), und Nazareth, wo Jesus gelebt und gewirkt hat, lebt zwar noch, aber es wirkt nicht mehr. Es ist eine typisch arabische Stadt geworden, mit der sich weit eher für Mohammed Reklame machen ließe, aber da ist uns Mekka leider schon zuvor gekommen. Bethlehem hingegen - bitte bedenken Sie: Bethlehem! - liegt in Jordanien, also jenseits unsrer Grenze, wenn auch nur ein Paar Meter. Man kann den Stall, in dem der Nazarener geboren wurde, mühelos mit freiem Auge sehen. Die Grenze führt knapp an ihm vorbei. Das wurde von der Grenzziehungskonferenz so festgelegt.

Und wo fand diese Konferenz statt? Natürlich auf der Insel Rhodos.

Na ja. Was soll man schließlich von einer Insel erwarten, in deren »Tal der Millionen Schmetterlinge« kein einziger Schmetterling zu finden ist...